Die Ge(h)danken fliessen lassen
Themenwege sind Kirche, die draussen stattfindet. In den Seepfarreien verbindet der neue Ge(h)dankenweg Greppen, Weggis und Vitznau. Der Name ist Programm.
Bei der Eröffnung des Ge(h)dankenwegs: Die Station «Vergebung» steht vor der Pfarrkirche. Bild: Pfarrei Weggis
In Eschenbach gibt es den Versöhnungsweg, von Hochdorf nach Baldegg führt der Kolping-Besinnungsweg und im Rottal lässt sich von Kapelle zu Kapelle wandern. «Göttliches und Himmlisches kann nicht nur in Kirchen und Kapellen erfahren werden», sagt Michael Brauchart. «Gott ist in der ganzen Schöpfung zu finden. Mit dem Ge(h)dankenweg gehen wir als Kirche hinaus in die Welt.» Brauchart leitet den Pastoralraum Luzerner Seepfarreien, der sich den Weg zu seinem zehnjährigen Bestehen geschenkt hat. Anfang September wurde dieser eröffnet.
Mit Tiefgang und Weitsicht
Der Ge(h)dankenweg führt durch die drei Seepfarreien und bis nach Rigi Kaltbad. An 22 gestalteten Orten inspirieren Tafeln mit kurzen Sätzen und einer Zeichnung dazu, sich mit Lebensthemen und Sinnfragen auseinanderzusetzen. Beim Stella Matutina Hertenstein etwa geht es ums «Anderssein», in der Felsenkapelle im Kaltbad lautet das Thema «Wasser – Quelle», die Station auf dem Friedhof in Vitznau schliesslich erinnert an die eigene Endlichkeit. Überall sind über einen QR-Code weitere Informationen erhältlich. Die Stationen können in beliebiger Reihenfolge angelaufen und miteinander verbunden werden.
Der Ge(h)dankenweg ist ein Gemeinschaftswerk von etwa einem Dutzend aktiver Pfarreimitglieder und des Pastoralraumteams. Die Gruppe hat etwa zwei Jahre daran gearbeitet. Michael Brauchart freut sich über das Wortspiel, das im Ge(h)dankenweg steckt: die Wörter Gehen, Denken und Danken finden sich darin. Und er überträgt es in den Pastoralraumalltag: «Am Anfang steht oft eine Idee, ein Gedanke. Daraus kann etwas entstehen.» Das sei beim Ge(h)dankenweg so gewesen, und ebenso habe sich ja der Pastoralraum in den zehn Jahren seines Bestehens entwickelt.
Neue Horizonte
Der Weg lade nun dazu ein, «im Gehen, ohne Start und Ziel, unterwegs zu sein», heisst es in der Beschreibung. «Tiefgang und Weitsicht sollen zum Verweilen ermuntern und neue Horizonte öffnen.» Das solle den Gedanken Aufwind geben. Michael Brauchart verbindet diesen Wunsch mit dem Motto des Pastoralraums: «Weil Aufwind trägt.»
«Finde dein Gleichgewicht auf der Slackline», heisst es auf der Tafel der Station zum Thema Resilienz. | Bild: Pfarrei Weggis