Kapelle und Räume zu vermieten

Ab März vermieten die Luzerner Pfarreien St. Johannes, St. Karl und St. Paul vier Räume an feste Mieter:innen (siehe Kasten). Drei davon sind mit Tischen und Stühlen ausgestattet, zum Teil gehört eine kleine Küche dazu. Beim vierten Raum handelt es sich um die Borromäus-Kapelle auf dem Gebiet der Pfarrei St. Karl. 

«Die Kosten für unsere Gebäudeinfrastruktur werden immer teurer. Ein Grund dafür sind die Kirchenaustritte. Unser Kleid – im übertragenen Sinne – ist für uns alleine auf Dauer zu gross. Aus diesem Grund suchen wir neue Nutzungsmöglichkeiten», sagt Mediensprecherin Ingrid Schmid auf Anfrage von kath.ch. Mit dem Angebot wolle die katholische Kirchgemeinde Stadt Luzern der Gesellschaft Räume für Ideen und Projekte zur Verfügung stellen, so Schmid. «Wir wollen anderen Menschen die Möglichkeit geben, in unseren Räumen ihre Träume zu verwirklichen.» Gleichzeitig wolle man damit neue Erfahrungen von Kirche-Sein machen. «Es sind kirchliche Räume. Man trifft andere Menschen unter dem einen Dach der Kirche, trinkt mal einen Kaffee in der gleichen Küche.»

Kunst und Soziales

Bewerben können sich einzelne Personen, Kollektive und Vereine, die «die Räume mit ihren Ideen bereichern» möchten, heisst es in der Mitteilung. Besonders willkommen sind Künstler:innen sowie soziale Projekte. Eine «grundsätzliche Offenheit gegenüber der Kirche» wird erwartet. Gemietet werden können die Räume vorerst nur für eine begrenzte Zeit, je nach Raum zwischen 12 und 15 Monaten. Die Kapelle kann nur vom Frühling bis im Herbst gemietet werden, da sie nicht geheizt werden kann. Beim denkmalgeschützten Gebäude darf zudem nichts verändert werden. 

Marktfähige Mietpreise

In ihrer Mitteilung spricht die Kirchgemeinde von «marktfähigen» Mietpreisen, die für die Räume bezahlt werden müssen. Die Preise seien also «günstig» und vergleichbar mit denjenigen anderer Zwischennutzungen». Die Miete für den grössten Raum «Gerlisberg» beträgt beispielsweise monatlich 680 Franken inklusive Internetanschluss, Strom und Wasser. Die Mietkosten für die Borromäus-Kapelle werden auf Anfrage bekannt gegeben. Nach Beendigung des Mietverhältnisses evaluiere man jeden Fall einzeln. Laut Schmid können die Räume nach der Pilotphase auch dauerhaft vermietet werden.