Samichlausgruppe Ruswil erhält «Dank Dir!»-Preis
Mit der Kirche ist viel Brauchtum verbunden – zum Beispiel die St.-Nikolaus-Tradition. In Ruswil hält die Chlausgruppe diese lebendig. Dafür hat sie jetzt den «Dank Dir!»-Preis für Freiwilligenarbeit erhalten.
Vor lauter Freude örgeln sie noch eins: Die Chlausgruppe Ruswil bei der Über- gabe des «Dank Dir!»-Preises. Bild: Martin Dominik Zemp
Der Preis wurde der Gruppe an einem Mai-Samstagabend als Überraschung überreicht. Für die Jury zeigt die Wahl der diesjährigen Preisträgerin, «dass Brauchtum nicht verstaubt und veraltet sein muss, sondern lebendig bleiben, viele Altersgruppen ansprechen und so einen grossen Wert für die Gesellschaft haben kann», heisst es in der Begründung. «Das ist alles andere als selbstverständlich», sagte Synodalratspräsidentin Annegreth Bienz-Geisseler. Die «Rusmeler» seien zudem erfinderisch. So habe die Gruppe in der Coronazeit nicht etwa auf das Chlausbrauchtum verzichtet, sondern mit Begegnungen im Wald eine neue und zudem bleibende Form gefunden. «Das hat uns beeindruckt», meinte Bienz-Geisseler.
Eine Herzensangelegenheit
Präsident Guido Gassmann und Oberchlaus Beni Fischer gaben die Ehrung an die grosse Gruppe – um die 70 Freiwillige – weiter. Die St.-Nikolaus-Tradition sei für alle «eine Herzensangelegenheit», meinte Gassmann. Für ihn ist solche Brauchtumspflege auch «Kirche mitten unter den Menschen». Die Samichlausgruppe Ruswil macht jeden Dezember um die 150 Hausbesuche. Sie bietet zudem Geisslechlöpf-Kurse an, begleitet die Besuche mit dem Schwyzerörgeli und führt neu eine Trychlergruppe.
Synodepräsident Benjamin Wigger (rechts) übergibt das Preisgeld symbolisch Chlausgruppen-Kassier Reto Meyer. | Bild: Martin Dominik Zemp
Der heilige Nikolaus hätte also «bestimmt seine Freude an der diesjährigen Preisträgerin», hakte Bischofsvikar Hanspeter Wasmer hier ein. Als langjähriger Oberschmutzli und Chlausbürochef in Wohlen, wo er aufgewachsen sei, wisse er, welch grosse Freiwilligenarbeit für das Chlausbrauchtum geleistet werde.
«Nicht wegzudenken»
Der «Dank Dir!»-Preis wird jeweils an eine Gruppe vergeben, die mit ihrer Freiwilligenarbeit für viele andere steht. Die Jury verstehe die Auszeichnung dieses Jahr also «wertschätzend für alle Chlaus- und weiteren Gruppen, die in den Pfarreien Brauchtum lebendig erhalten», erklärt sie. Freiwilliges Engagement sei gerade in der Kirche «nicht wegzudenken», betonte Franzisca Ebener, Präsidentin des kantonalen Seelsorgerats, der den Preis ins Leben gerufen hatte.
Der «Dank Dir!»-Preis
Mit dem «Dank Dir!»-Preis zeichnet die katholische Kirche im Kanton Luzern seit 2014 jedes Jahr eine Gruppe aus, deren freiwilliges Engagement Anerkennung verdient. Der Preis besteht aus einem Geldbetrag von 2000 Franken sowie drei Fahnen, die vor Ort ein Jahr lang auf die Auszeichnung hinweisen.
Bisherige Preisträgerinnen und -träger:
- 2014: Ministrantinnen/Ministranten Hochdorf (online nicht verfügbar)
- 2015: Handarbeitsstube der Pfarrei St. Karl, Luzern (online nicht verfügbar)
- 2016 Begleiterinnen und Begleiter von Menschen mit einer Behinderung
- 2017: Café Grüezi in Buchrain
- 2018: «Zäme Z’mettag» in Beromünster
- 2019: Begleitgruppe Heimgottesdienste der Heime Kriens
- 2020: Frauengemeinschaft Weggis
- 2021: Jubla und Minis Bruder Klaus in Emmenbrücke
- 2022: Pfarreirat Zell